Home Suche Impressum Textüberblick Links Attac
2 - Historische Entwicklung
In den Kapitel blättern: 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11

2.1 - Weltwirtschaftskrise
2.2 - Bretton Woods
2.3 - Marshall Plan
2.4 - Zusammenbruch Bretton Woods
2.5 - Ölkrise 70er
2.6 - Schuldenkrisen 80er
2.7 - Asienkrise
2.8 - intertemporale Vergleiche /
        Zeitverläufe







Themenübergreifende Texte


<< startseite



2.5 - Ölkrise 70er



Am 17. Oktober 1973 beschloss die Organisation der Erd-
ölexportierenden Staaten (OPEC) als Reaktion auf den
Yom-Kippur-Krieg (Beginn 6.10.73) eine Reduktion des
Ölangebots um 5 Prozent gegenüber dem Niveau vom
September 1973.

Bis zu diesem Zeitpunkt galten die globalen Energiereser-
ven in den Industrieländern als unerschöpflich. Nun zeigte
sich, dass die Reserven in der Bundesrepublik selbst bei
sparsamen Verbrauch nur noch rund drei Monaten ausrei-
chen würden.

Das plötzliche Embargo löste einen Schock in der Bevöl-
kerung aus. Als Sofortmaßnahme beschloss die deutsche
Regierung am 19. November 1973 ein Sonntagsfahrverbot
für alle Autofahrer für vier Wochen und ein Tempolimit von
100 km/h auf allen Autobahnen.

Die nun drastisch gestiegenen Energiepreisen verursach-
ten eine massiven Absturz der Konjunktur mit stark rezes-
siven Tendenzen. Der Ölpreisschock stürzte die westliche
Welt in die schwerste Weltwirtschaftskrise seit den 30er
Jahren. Die Zeiten einer "Vollbeschäftigung" in Deutsch-
land waren vorbei.



Die Auswirkungen in Zahlen:

- Die Arbeitslosigkeit stieg auf 2,6% (1974) und
   4,8% (1975), als 1.047.000 Arbeitslose registriert waren
   (Zum Vergleich 1973: 273.000).

- Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts schrumpfte
   im gleichen Zeitraum von 5,3% (1972) auf 0,4% (1974)
   bzw. -1,8% (1975).

- Der DAX sank Ende September 1974 auf 376 Zähler,
   fast 40% unter den Höchstkursen vom Juli 1972.

Durch die Ölkrise ermutigt, schafften es die OPEC-Staaten
den Preis weiter schrittweise von 2,83 Dollar pro Barrel
(1973) auf 36,15 Dollar/Barrel (1980) anzuheben.

Eine wichtige Auswirkung im Hinblick auf die internatio-
nalen Finanzmärkte sind die massiven Devisenflüsse in
bevölkerungsarme und ehemals vergleichsweise arme
Länder, die mit der Erhöhung des Ölpreises einhergingen.

Diese Devisen werden seitdem zu einem beträchtlichen
auf den internationalen Finanzmärkten angelegt und beein-
flussen so das dortige Geschehen. Ebenso unterstützt die
Abrechnung der Ölpreise in US-$ die Dominanz der ameri-
kanischen Währung.