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6 - private Akteure
In den Kapitel blättern: 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11

6.1 - institutionelle Investoren
6.2 - Banken
6.3 - Versicherungen
6.4 - Ratingagenturen
6.5 - Kleinaktionäre
6.6 - Industrieunternehmen
6.7 - Pensionsfonds









Themenübergreifende Texte


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6.4 - Ratingagenturen



Obwohl selbst nicht unmittelbar am Marktgeschehen be-
teiligt, sind die Rating-Agenturen entscheidender Teil der
Finanzmarktdynamik. Neben den zwei führenden Rating-
Agenturen, Moody´s Investor Services und Standard and
Poors (S&P) gibt es eine Vielzahl weiterer Firmen.
Die erstgenannten besitzen, obwohl sie wie alle Agenturen
Privatunternehmen sind, einen quasi öffentlichen Status.

Die Funktion von Rating-Agenturen besteht darin, für Inves-
toren den Risikogehalt einer Anlage einzuschätzen, sowie
die Kreditwürdigkeit von Finanzmarktakteuren zu bewerten.
Die Agenturen benutzen dazu verschiedene Klassifizie-
rungen - In der Vergangenheit hat sich aber häufig gezeigt,
dass sie ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind.

Sie haben die sich anbahnenden Krisen in Mexiko und
Ostasien z.B. nicht vorhergesehen.Besonders problema-
tisch ist, dass die Bewertungen der Rating Agenturen
häufig prozyklisch wirken, indem sie einen Aufwärts- oder
Abwärtstrend bestätigen und dadurch verstärken: Stellen
Rating-Agenturen einen verstärkten Nettokapitalimport in
ein Land fest, so schließen sie daraus eine höhere Bonität
des Landes und verbessern ihr Rating.







Aus demokratietheoretischer Sicht ist es sehr problema-
tisch, dass die Politik gezwungen ist, sich an den Ratings
zu orientieren, da eine Politik, welche die Ratingagenturen
als problematisch einstuft, das Rating verschlechtert und
damit den Schuldendienst hochtreibt, der z.B. auch in
Deutschland einen hohen Anteil des Staatshaushaltes
ausmacht.