5.1
- IWF |
5.1 - IWF - Internationaler Währungsfonds / IMF - International Monetary Fund Der IWF wurde zusammen mit der Weltbank 1944 gegrün- det um Mitgliedsstaaten bei Zahlungsschwierigkeiten ei- nen kurzfristigen Beistandskredit zur Verfügung zu stellen. Bei seiner Gründung hatte er 39 Mitgliedsstaaten, deren Zahl inzwischen über 180 beträgt. Die Stimmrechte im Exekutivdirektorium des Fonds bestimmen sich durch den Umfang der Einlagen der Mitgliedsländer. Die Quotenverteilung beträgt zur Zeit: USA 17% - Japan 6,3% - Deutschland 6,1% - Großbritannien 5,1% - Frankreich 5,1%. Seit den siebziger Jahren zwangen Zahlungsbilanz- und Verschuldungskrisen zwangen immer mehr Entwicklungs- länder, sich an den IWF zu wenden und Stabilisierungs- programme als Vorbedingungen für Kredite von multilate- ralen und privaten Gebern auszuhandeln. Kernbestandteile der so genannten Strukturanpassungsprogramme (SAP) sind: - Nachfragedrosselung und Kürzungen der Staats- - ausgaben - Wechselkurskorrektur (zumeist Abwertung) - Abbau von Handelsbeschränkungen und Kontrollen - (Liberalisierung) - Deregulierung von Preisen und Märkten - Privatisierung und institutionelle Reformen - (Tetzlaff 1996:128). |
www.imf.org/external/deu/index.htm Diese Politik wird seit langem heftig von Entwicklungs- und Umweltbewegungen kritisiert: Die Anpassungsmaßnahmen haben nicht nur erhebliche soziale, ökologische und politische Kosten nach sich ge- zogen, sondern auch die Handlungsautonomie der jewei- ligen Regierungen und nationalen Parlamente auf ein Minimum reduziert. Indem der IWF den betroffenen Staaten Kredite zur Ver- fügung stellte, mit denen diese ihre Verpflichtungen bei Privatinvestoren begleichen konnten, wurden die Kosten der Krisen auf die Staaten übertragen und die Schulden damit "sozialisiert". Gleichzeitig hat der IWF sein Mandat kontinuierlich ausgeweitet und immer stärker in die Wirt- schaftspolitik der Krisenländer eingegriffen. Ann-Kathrin Schneider, Peter Wahl IWF - reformieren oder abschaffen? Joseph Stiglitz Interview with nobel prize winner in German television (ARD, Monitor), broadcasted on the 14th of May 2002 Interview by Sonia Mikich |