1.1
- Finanzinstrumente |
1.6 - Zinsregime (Diskont, Lombard, ...) Wenn auf Konsum verzichtet wird, können diese Erspar- nisse dem Kreditmarkt zur Verfügung gestellt werden. Die Entschädigung für den Konsumverzicht wird ebenso als Zins bezeichnet wie die Kosten für einen Kredit. Da Ersparniszinsen Entscheidungen von Sparern kaum beeinflussen ("zinsunempfindlich"), steuern die unter- schiedlichen Zinssätze auf den Teilmärkten die Kreditver- gabe. Die Zentralbank kann den Geldmarkt und das gesamtwirtschaftlichen Zinsniveaus über den Lombard- und den Diskontsatz (und die Offenmarktpolitik) beein- flussen. Den Zinssatz, den Geschäftsbanken bezahlen müssen, um Wechsel bei der Zentralbank in Kredite umzuwandeln, bezeichnet man als Diskontsatz. Den Lombardsatz müs- sen Geschäftsbanken für kurzfristige Zentralbankkredite bei Liquiditätsengpässen zahlen. Die Zinssätze der Geschäftsbanken und der Kreditmärkte orientieren sich an Zentralbankzinssätzen und variieren je nach Laufzeit der Kredite und deren Ausfallrisiko. Bonds und Staatsanleihen haben geringere Zinssätze als Unter- nehmensanleihen oder Kredite für unbekannte Schuldner- länder. |
Kleinere Kreditnehmer und Entwicklungsländer erhalten höhere und damit schlechtere Zinssätze und werden so gegenüber institutionellen Akteuren, Konzernen oder Schuldnern mit gutem Rating durch das Zinsregime benachteiligt. |