1.1
- Finanzinstrumente |
1.2.2 - Finanzsystem Der Begriff Finanzsystem bezeichnet die Gesamtheit der Praktiken, Märkte und Institutionen, die den Finanzmarkt konstituieren und regulieren. Das Finanzsystem umfasst nationale, regionale und inter- nationale Geld-, Devisen und Wertpapiermärkte (Börsen) sowie deren Regulierungsinstitutionen. Letztere bestehen auf nationaler Ebene z.B. aus Börsenaufsichtsbehörden, die über die Einhaltung der Standards wachen, oder Zentralbanken, die die wichtige Funktion des lender of last ressort einnehmen. Die Globalisierung und Liberalisierung der Finanzmärkte haben deren institutionellen Rahmen derart geschwächt, dass die Stabilität des (Welt-)Finanzsystems zu einem gravierenden Problem geworden ist. Insbesondere die geringe Transparenz, fehlende interna- tionale Standards, unzureichende Regulierungsinstitu- tionen und -möglichkeiten sowie der fehlende lender of last ressort auf internationaler Ebene führen dazu, dass die Risiken, die durch das exponentiell gestiegene Volumen und die Volatilität der Finanzmärkte entstehen, kaum ein- gegrenzt und abgefangen werden können. |
Nach den folgenreichen Finanzkrisen der 90er Jahre betei- ligen sich auch der IWF, die OECD und andere nationale und internationale Organisationen an der Diskussion um eine „Neue Finanzarchitektur“, die für mehr Stabilität auf den Finanzmärkten sorgen soll. |