7.1 - "Washington Consensus" Die Strukturanpassungsprogramme und Politikempfehlun- gen der Weltbank und des IWF bezeichnet man nach John Williamson auch als "Washington Consensus," weil beide internationalen Organisation ihren Hauptsitz in Washing- ton, D.C. haben. Zur Doktrin dieser Wirtschaftspolitik gehören: - Haushaltsdisziplin - Konzentration staatlicher Ausgaben im investiven Berei- chen (z. B. Gesundheit, Bildung, Infrastruktur) und Abbau von konsumtiven Ausgaben wie Sozialleistungen und Subventionen - Steuersenkung durch Ausweitung der Steuerbasis - Erhöhung der Zinssätze zu Gunsten ausländischer Investoren - Abwertung der Währung zur Verbilligung eigener Produkte im Ausland - Handelsliberalisierung und Marktöffnung - Förderung für ausländische Investoren - Privatisierung öffentlicher Unternehmen und Einrich- tungen - Staatsabbau und Rückbau staatlicher Wirtschafts- steuerung, Deregulierung - rechtliche Absicherung des Privateigentums Dieser neoliberale Umbau von Krisenländern scheiterte in den meisten Fällen. |
Seite 1 / 2 - zu Seite: 1 - 2 Seit den Protesten der globalisierungskritischen Bewe- gung sprechen IWF und Weltbank vom "Post-Washington Consensus", der nach Ansicht vieler KritikerInnen die gleiche Politik, in einem sozialen Mäntelchen versteckt, fortsetzt. Ravi Kanbur The Strange Case of The Washington Consensus: A Brief Note on John Williamson's Moises Naim Fads and Fashion in Economic Reforms:Washington Consensus or Washington Confusion? Arnd Plagge Leitlinien der US-amerikanischen Entwicklungspolitik im Washington Consensus der frühen 1990er Jahre John Williamson What Should the World Bank Think about the Washington Consensus Milton Friedman Economic Freedom, Human Freedom, Political Freedom |