10.1 - Direktinvestitionen In der Diskussion der letzten Jahre über die Förderung des Wohlstandes der sog. "Entwicklungsländer" nimmt der Vergleich zwischen privaten Direktinvestionen (FDI = "for- eign direct investment") und der "Entwicklungshilfe" (ODA = "official development aid") einen breiten Raum ein, wobei oft suggeriert wird, Direktinvestitionen hätten eine ähnliche Wirkung, seien aber vom Volumen wesentlich höher. Es gibt aber auch die Debatte unter welchen Umständen ausländische Direktinvestitionen überhaupt hilfreich für die Entwicklung sind und wann sie sogar schädlich sein können. - So besteht ein großer Anteil der Direktinvestitionen nicht darin, neue Investitionen in einem Land durchzuführen, sondern einfach darin, bestehende Firmen zu kaufen, wo- bei der Nutzen für die Volkswirtschaft deutlich bezweifelt werden kann. Mit ziemlicher Sicherheit kann hingegen davon ausgegan- gen werden, dass es ohne die massiven ausländischen Direktinvestitionen kurz vor der Asienkrise ( vgl. 8.2) diese Krise nicht gegeben hätte. Andererseits können ausländische Direktinvestitionen oftmals einen sinnvollen Transfer von Kapital und Techno- logie fördern und so auch der Wohlfahrt großer Teile der Bevölkerung dienen. |
Friedhelm Hengsbach SJ / Bernhard Emunds (Hg.) Finanzströme in Entwicklungsländer - in welcher Form zu wessen Vorteil? Impulse einer Fachkonferenz von Peter Bofinger, Heribert Dieter, Evelyn Dietsche, Andreas Hauskrecht, Hansjörg Herr, Jörg Huffschmid, Thomas Plümper, Kunibert Raffer, Beate Reszat, Reinhard H. Schmidt, Rainer Schweickert, Rainer Stöttner Hans-Michael Trautwein Frankfurt am Main, April 2000 |